Schweren Herzens verlassen wir unseren paradiesischen Ort, der uns drei Tage lang Sommerfeeling pur bescherte. Bevor es aber in Richtung Schweden geht, möchten wir noch zum Loch des Torghatten wandern. Denn wann kann man schonmal so einfach durch einen Berg hindurchschreiten?
Auf dem Weg überqueren wir die Brønnøysundbrücke von der wir nochmals einen der vielen fantastischen Ausblicke haben. Gut, dass hinter uns gerade kein Auto ist und wir ein Erinnerungsfoto schiessen können:

Wir kommen an, parken FlüBü und besteigen den Berg. Es ist eine kurze Wanderung, aber die brütende Hitze treibt uns den Schweiss aus den Poren. Der „Tunnel“ ist dafür schön kühl und bietet eine wahnsinns Sicht und Atmosphäre.


Danach kommt ein steiler, steiniger Abstieg durch ein schattiges Birkenwälchen und wir wandern einmal um die Flanke herum, um wieder beim Auto anzukommen.

Und dieses ominöse Loch entstand wohl so: Norwegen lag während der Eiszeit unter einer 3km Eisschicht. Vom Torghatten lugte zu der Zeit lediglich ein kleiner Teil aus dem Meer, so dass die Insel Torget gerade mal eine Fläche von 1000 Meter Länge und 300 Meter Breite besaß. Das heute in 112 m Höhe liegende Loch befand sich damals also auf Meereshöhe und wurde von der unaufhörlichen Meeresbrandung im Laufe der Jahrtausende ausgehöhlt.
Fun Fact: Die Hurtigruten fahren bei guter Sicht extra einen Schlenker, damit die Passagiere das Loch vom perfekten Winkel betrachten können.
Danach fahren wir unseren letzten Norwegischen Stellplatz an. Und dieser kann sich ebenfalls sehen lassen. Auf der positiven Seite ist so einiges zu verbuchen: Hammer Sicht auf den See, es ist schattig, Perspektive für den Sonnenuntergang passt. Es gibt eigentlich nur einen Punkt auf der negativen Seite, dafür aber einen ziemlich nervigen. BREMSEN! Die Aggresiven Biester lassen erst locker, wenn sie tot sind, und so liegen nun diverse kleine Proteinhäppchen im Wald. Wir haben den Kampf aber keinesfalls gewonnen, sondern sind im Prinzip nach dem Baden schreiend zum Bus gerannt, wo wir uns verschanzt haben.






Nach dieser kurzen Ruhepause, denn wir haben uns mittlerweile etwas an die schlaflosen, weil hellen Nächte gewöhnt, nehmen wir nun definitv Kurs auf Schweden. Der Weg führt uns zuerst einmal quer durchs Land und dann an der Ostküste Schwedens Südwärts.


Es waren grandiose Tage in Norwegen. 17 Tage waren es insgesamt. Wir hatten wahnsinns-Stellplätze und Eindrücke. Die Natur ist genauso vielseitig wie eindrücklich. Die Küstenregion, die Fjorde, die Häuser und die Menschen – alles gute Gründe für das Land. Zusätzlich hatte wir einfach ein wahnsinns-Glück mit dem Wetter.
Doch nun zu Schweden
Zuerst beginnt der neue Abschnitt, wie der alte geendet hat: An einem schönen Badesee mit einer stattlichen Bremsen-Armee. Denn unterwegs machen wir kurz halt, um uns abzukühlen. Es hat gut 30 Grad und das Wasser sieht erfrischen aus. Wir gehen baden und tauchen schon mal mehr als üblich. Denn oberhalb der Wasseroberfläche belagern uns wieder die geflügelten Mistviecher.
Dann plötzlich meine ich, Anna versucht die Dinger mit neu erlerntem Schweizerdeutsch zu verjagen, es hackt nur so von gegrunzten Ch’s. Stellt sich heraus, sie hat nur eine Bremse verschluckt und ist sich noch nicht sicher, ob sie die Kalorien behalten will. Egal – auch so kann man die Anzahl der Dinger reduzieren. Respekt!
Wir flüchten weiter. Und nachdem auch diese zappelige Anzieh-Aktion über die Bühne ging, fahren wir non-Stop unseren nächsten Schlaf-Platz an. Wieder eine Google Maps real-time Entdeckung von Anna. Heute sind unsere Nachbarn keine nervigen Insekten, sondern Schweden auf schwimmenden Balkonen:

Nach dem Essen verziehen wir uns, Moskito Netz sei Dank, verschont von Stech-Viechern in unsere Koje und organisieren Bilder und e-Mails:

Während wir schlafen kommt der Regen, und diesmal bleibt er vorerst. Das motiviert uns, in der warmen, trockenen Fahrerkabine einen grossen Teil der Strecke nach Stockholm am Stück zu fahren. Wir haben auch schon einen Platz an der Ostseeküste identifiziert, aber wollen es uns vorher wieder mal in einem feinen Restaurant gut gehen lassen.







Zum Abschluss ein kleines Norwegen-Schweden Vergleichsgedicht:
In Norwegen da fährt man elektrisch
Die Schweden sind eher eklektisch
Hier ist nicht so viel los
Drum fisch man vom Floss
Doch auch hier machen Bremsen Dich hektisch