Die Dinge ändern sich schnell heutzutage. Kurz nach dem ersten Teil dieser kürzesten aller möglichen Serien wechselte unsere Euphorie über das Land schon fast in einen Fluchtreflex wegen des unbarmherzigen Windes und des nass-kalten Wetters, und nun sind wir in einem Teil von Dänemark, in dem man locker mehrere Wochen Urlaub machen könnte.
Nachdem das Wetter umschwang und wir mehr oder weniger einen ganzen Tag mit einem Harry Potter-Hörbuch im Bus verbrachten, (Anna weigert sich übrigens, mit mir die Hogwarts-Schulhymne auswendig zu lernen – Ich bin jedoch der Meinung, das würde für uns das Schlange stehen an der Supermarkt-Kasse einiges erträglicher machen), (macht man das Komma eigentlich vor oder nach einem geklammerten Zwischensatz? Ich habe es sicherheitshalber vor und nach dem Zwischensatz platziert. Ich will ja nicht Deinen Lesefluss stören) haben wir das aktuelle Wettergeschehen analysiert und gemerkt, dass wir einfach nur am falschen Ort sind, was die folgende Visualisierung eindrucksvoll vermittelt. (Wenn Du nun den ersten Teil des Satzes nochmals lesen musstest um zu wissen, vorauf sich der Zweite Teil bezieht, dann ist das ganz normal). Nun aber zur vor einiger Zeit versprochenen Visualisierung und zurück zum Lesefluss:
Wir ziehen also nordwärts, paradoxerweise, denn normalerweise sucht man ja eher im Süden das bessere Klima. Aber wie mein ehemaliger Chef George der Grieche schon immer sagte: Erfolg hat der, der antizyklisch arbeitet. Also nordwärts. Und Erfolg haben wir.
Unser erstes Highlight: Der befahrbare Strand: 20km Fahrspass
Aber wir befahren den Strand nicht nur, wir kochen auch drauf. Wer kann denn schon von sich behaupten, am Strand Pasta gekocht zu haben?
Dann fahren wir weiter, sehen uns die Düne Rubjerg Knude an, und finden Gleitschirmflieger!! … Fahren den Startplatz an, und finden einen Campingplatz, der sowohl, Start- als auch Landeplatz für Küstensoaring-Flüge ist: Perfekt! Was Soaring ist? Hier ein Film zum Thema. Zufälligerweise genau vom selben Ort, wo wir gecampt haben.
Wir haben die Region ein paar Tage in uns aufgesogen und die Sonne und den Strand genossen. Geflogen sind wir nur an einem Tag, da ansonsten der Wind zu stark war oder die Richtung nicht passte. Dafür so richtig – mit Stundenlangem Groundhandeln und einem ausgedehnten, abendlichen Soaringflug. Einige Eindrücke dieser Zeit:
Hier am Strand ist es einfach nur skurril, wir hatten leider keine Kamera dabei aber der samtweiche und feine Sand, durchzogen von alten Bunkern aus dem zweiten Weltkrieg, die schon vor Jahrzehnten den Hang in Richtung Meer herabgerutscht sind und nun schief zwischen Wasser und Düne im Sand versinken, bilden die Kulisse für soarende Gleitschirmpiloten, Kiter und Spaziergänger. Und weil auch dieser Strand befahrbar ist, sieht man etwa so oft wie ein berittenes Islandpferd auch Autos dem Strand entlang fahren. (und auch im Sand festfahren, hehe)
Und auch hier muss man für den Sonnenuntergang lange wach bleiben. Aber es lohnt sich:
Kurz vor Schluss unseres Dänemark-Abenteuers haben wir uns noch Skagen angeschaut. Dies ist die nördlichste Stadt Dänemarks. Wir schlenderten durch das Städtchen, probierten Hotdogs und Eis, und schauten uns auch den nördlichsten Zipfel namens Grenen an, wo sich die Nord- und Ostsee treffen.
Und auch hier fanden wir eine Wanderdüne, die Rabjerg Mile. Grüsse an Nik an der Stelle – Du weisst schon warum! Wahnsinn wie sich der Sand hier inszeniert. Vielleicht sind die Dänen deshalb so bescheiden: Sie lassen Dünen für sich sprechen.
Doch nun, mit den Augend wässrig vom vielen Sand, schliessen wir das Kapitel Dänemark. Zufrieden, dass wir einen so vielseitigen Eindruck vom Land gewonnen haben. Morgen fahren wir um 9 Uhr mit der Fähre nach Langesund, bleiben lange Gesund und finden die ganze Sache hoffentlich rund. (Und ich hör jetzt auf, Wein zu trinken!)
Als Abschluss noch Annas beste Zitate:
- Wir können jetzt nicht weg, ohne unser Gewicht blästs uns FlüBü davon! (Und wir hofften auch, in wärmere Gefilde fliegen zu können)
- Hier muss man echt aufpassen, dass man keine nackigen Kinder überfährt, die sind hier alle so sandfarben. (Am Autostrand, wo wirklich viele Kinder sehr sandfarben waren. Aber nicht alle waren nackig.)