Auf zur norwegischen Südsee

Wir sind beinahe am Ende unserer Norwegen-Etappe und haben mal wieder die Musse, Revue zu passieren und das Erlebte zu verdauen. Und wieder eine Gemeinsamkeit zum letzten Beitrag: Auch dieser entsteht an einem wundervollen Platz, an dem wir spontan nochmals verlängert haben, weil es so schön ist.

Aber zuerst gilt es ein Versäumnis aufzuholen, das es letztes Mal nicht mehr in den Beitrag geschafft hat. Denn es bleibt offen, warum der erste Teil der Norwegen Serie „Teslas und Fjorde“ heisst. Bis jetzt:

Dass Oslo den Innenstadtbereich vom Autoverkehr befreien und neue Benzin- und Dieselwagen ab 2025 gar nicht mehr zulassen will, ist nicht verwunderlich. Norwegen gilt als Vorreiter, wenn es um Klimaschutz geht. Obwohl das Land einer der größten Öl- und Gasförderer der Welt ist, unterhält es keine eigenen fossilen Kraftwerke. Norwegen selbst bezieht seinen eigenen Strom fast ausschließlich aus Wasserkraft. Das bedeutet auch: Der Strom, mit dem die norwegischen Elektroautos aufgeladen werden, verursacht keine Emissionen bei der Herstellung. Bis heute müssen E-Auto-Käufer weder die 25-prozentige Mehrwertsteuer zahlen noch Mautgebühren. Auch von der Kraftfahrzeugsteuer ist der Elektro-Käufer bislang befreit. Außerdem erhalten die aufgrund der Batterien sehr schweren Elektrowagen einen 50-prozentigen Rabatt auf die in Norwegen geltende Gewichtssteuer. Außerdem dürfen Fahrer von Elektroautos in vielen norwegischen Städten die Busspuren benutzen, können kostenlos parken und einige der Fährverbindungen zu den Inseln umsonst benutzen. Dass es dann auch noch ein weit ausgebautes Netz von weit über 8.500 Ladestationen gibt, macht den Kauf eines Elektroautos noch attraktiver.

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Zeit für einen Städtetrip

Nach so viel Natur, Freiraum und Ruhe sind wir viel zu entspannt. Das stresst uns schon richtig. Zeit also, der menschlichen Natur wieder etwas näher zu kommen. In einer Stadt! Eine sehr schöne Stadt ist Bergen, ca 200km Nordwestlich – wir machen uns auf den Weg, teilen diesen jedoch auf zwei Etappen auf:

Wir fotografieren die Brücke. Der Tesla ist rein zufällig da.
Einfache Tunnel mit Ein- und Ausgang sind den Norwegern zu Mainstream. Zack: U-Kreisverkehr.
Schöner Kontrast zu so viel Hightech: Viele Dächer hier sind begrünt, mit Blumenwiese.

Gerade, als wir uns denken ein Rastplatz wäre jetzt fein, sehen wir einen kleinen Schotterweg von der Strasse abgehen. Wir fahren rein und der Weg endet an einem Flüsschen – perfekt für die Nacht. Hier bleiben Wir.

Per Zufall ein kleines Schmuckstück Entdeckt. Fluss, Wäldchen – was will man mehr?

Am nächsten Tag fahren wir weiter, um noch am frühen Vormittag in Bergen anzukommen. Die Go-Kart Strecken machen es uns nicht einfach:

Solche kurvige, enge Strassen gibt es hier überall. Wir haben Glück und kreuzen andere Autos meist bei verbreiterten Buchten.
Und dann sind wir da: Bergen, wunderschöne Hafenstadt. Zur Stärkung erst mal einen Fisch-Burger
Zuerst schauen wir uns die Altstadt „Bryggen“ an
Die verschachtelten, schiefen Gassen und Höfe mit viel Holz wirken spannend und authentisch
Saubere Häuserfront, Dazwischen wuselt das Leben. Waren, Werkzeug und Touristen türmen sich
Bezeichnend sind die Luxusliner, die am Hafen liegen. Alle paar Stunden strömen tausende Touristen von den schwimmenden Affenfelsen, um ein paar Stunden festen Boden unter den Füssen zu haben.
Wie legen solche Dinger wohl an? Wer macht die Taue fest? und vor allem: Wie?
Wir spazieren und entdecken sogar fast verlassene Gässchen
Hier leben glückliche, wenn auch nasse Menschen. Denn Bergen ist die regenreichste Großstadt Europas.
Gepflegte und liebevoll bepflanze Hauseingänge gehören hier zum guten Ton.
Wir spazieren hoch zum Fløyberg. Dieser ist doch tatsächlich einer der sieben Berge von Bergen. Ob sich dahinter allenfalls sieben Zwerge verstecken, konnten wir nicht prüfen.
Ich freue mich. Anna sichert ihre Brille. Eine Brille mit Tradition. Familientradition.
Die Brille ist sicher.

Im Terrassenrestaurant am Fløyberg gönnen wir uns noch ein Gläschen Weisswein, bevor wir uns an den Abstieg machen. Wir haben im Restaurant Pingvinen reserviert und kommen müde und hungrig an. Die Empfehlung des Reiseführers als bei den Locals beliebtes Lokal macht sich bezahlt: Käseplatte, Fischpie und Rentier schmecken fantastisch.

Fun Fact: Ein Parkhaus mit 2.0 Meter Beschränkung kann auch mit 2.02 Metern Höhe befahren werden. Es kann allerdings sein, dass man einen Anschiss der Fahrzeugeignerin bekommt.

Mit der Ausfahrt aus dem Parkhaus verabschieden wir uns auch von Bergen. Genug Grossstadt für uns. Wir suchen uns einen schönen Stellplatz in der Natur.

Wieder parken wir am Wasser. Schöne Abendstimmung mit spiegelglatter Seeoberfläche
Anna trifft den Nagel mit dieser Perspektive mal wieder auf den Kopf
Am nächsten Morgen fahren wir früh weiter und machen unterwegs Frühstück. Hier wieder am Wasser mit Spiegeleffekt
Statt Grossstadt mal Kleinstdorf. Dafür mit schmuckem Hafen und traditionellen Häuschen.
Auch die Brücke ein Erlebnis.
Süsse, kleine Zapfsäule
Tunnels hat es hier tausende. Auf jeder Strecke findet man unzählige. Mit und ohne Beleuchtung, Verputz oder Mittelstreifen. Augen zu und durch.
Und natürlich: Mehr von den Go-Kart Strecken.
Immer mal wieder müssen wir anhalten weil die Aussicht unsere Aufmerksamkeit erfordert.
Nahezu kein Dorf ohne Hafen.
Der weg ist in Stein gemeisselt. Nein! Doch! Oh!
In Neuseeland würde man bei dieser Schafherde müde lachen. Hier verursacht sie einen stattlichen kleinen Stau
Halt bei Flam am Aurlandsfjord. Auch hier fahren mächtige Kreuzer ein und laden massenhaft Kundschaft ab. Wir finden einen Ort etwas Abseits.

Dann führt uns unser Weg am Stegastein vorbei. Auch hier müssen wir halten:

Spektakulär, dies Sicht aus gut 600 Metern
in beide Richtungen ein Fjordsmässiger Ausblick
Genial platzierte und konstruierte Plattform
Beim Jassen und Vertikalwinden beliebt: Der une-ufe

Nach dieser luftigen Rast fahren wir weiter. Mittlerweile haben wir eine veritable Höhe erreicht und finden einen einsamen Platz, ca. 200 Höhenmeter unterhalb der Passhöhe. Es hat auch einen Fluss zum Baden. Hier bleiben wir.

Gut getarnt steht FlüBü, bereit für die Nacht.

Am nächsten Morgen geht’s weiter. Wir machen die letzten Höhenmeter und werden wieder mit atemberaubender Landschaft belohnt.

Auf der Höhenstrasse Reste von Schnee und Bergseen
Spektakuläre Wolken- und Bergpanoramen begleiten uns auf dem Weg nach Norden
Furchige Felsen wechseln sich mit üppiger Vegetation ab
Bis wir unsere ersten Gletscher erblicken.
Man muss sich den Gletscher-Blick verdienen. Der Wind und kalter Regen peitschen in unsere Gesichter
Je weiter wir kommen, desto friedvoller auch die Umgebung
Dann packt uns der Hunger. Pasta-Session am Strassenrand
Wir kommen nie sehr weit ohne anzuhalten: Hier Blick in den Jotunheimen Nationalpark

Nach dieser Passstrasse finden wir einen perfekt ausgestatteten Waldparkplatz mit Flussufer zum Baden und Toilette. Per Zufall stehen hier weitere Schweizer, wir kommen ins Gespräch und begutachten unsere Busse. Auch diese beiden sind Gleitschirmflieger und in ähnlicher Richtung unterwegs. Wir Jassen, Essen zusammen und tauschen Nummern. Wer weiss, ob man sich wieder über den Weg läuft.

Unser Platz für die Nacht. Auch im Wald stehen wir gerne.
Dann heisst es: Dem Regen entfliehen. Wir fahren weiter und geniessen die Aussicht
Bis wir wieder Fjorde unter den Füssen haben.
Mittlerweile sind wir beim Geirangerfjord angekommen. Und somit wieder fast an der Küste. Aber zuerst heisst es erneut:
Fähre fahren!! Und zwar von Vestnes nach Molde.
Wir kommen in Molde an und haben wieder mal einen Traum-Schlafplatz gefunden.

Wir schauen uns die Umgebung an:

Süssen Häuschen mit Dach
Süsses Mäuschen mit Lach
Der Gipfel-Indikator zeigt, welche Berge in Sichtweite sind
Die digitale Alternative: Peakfinder.
Unser Platz
Die Aussicht ohne Wein
besser!
Am besten
Sie fühlen sich krank? Müde? Matt? Haben Mühe, sich zu Motivieren? Da hilft nur eine:

Am nächsten Tag erkunden wir noch die Gegend:

Eine kleine Wanderung zu den drei Bergseen von Molde
Schön präparierte Wege führen durch die Landschaft

Dann fahren wir, geplagt von einem vollen Wäschesack, mal wieder einen Camping an. In Erster Reihe blicken wir auf den Hafen und freuen uns:

Tolle Aussichten.
Wieder mal eine dieser späten Sonnenuntergänge
Auch am Morgen gucken wir gerne hinaus

Nachdem die Wäsche getrocknet ist und wir alles verstaut haben kommt ein Teil, auf den wir uns schon freuen: die Atlantikstrasse.

Eine von vermeintlich acht Brücken. Wir haben uns wohl verzählt.
Das Klima wird deutlich milder
Wundervolle Farben und Landschaften

Nach diesem Strecken-Erlebnis suchen wir uns einen schönen Platz, um das gesehene zu verdauen. Was eignet sich da besser als ein einsamer Platz am See? Nichts, denken wir uns, und fahren diesen an.

Exklusive Idylle. Hier bleibt man gerne
In einer Hängematte in der Natur fühlt man sich rauh und männlich
Bis man aussieht wie eine Raupe, kurz vor der Verwandlung zum Schmetterling
Hatten wir eigentlich schon mal spiegelglatte Seeoberflächen?

Wir sind bereits auf der Höhe von Trondheim und unsere heutige Tagesetappe bringt uns zur Kausbukta, doch vorher gehen wir noch einkaufen. Denn es hat einen Grill.

Mal wieder arbeiten. Holz suchen uns zerkleinern
Das heisst aber auch irgendwann: Feierabend!
Es gibt Burger!!!
Hmmm, Zwiebeln, Speck, und Bluecheese. Delicioso.

Mit geräucherten Kleidern gehen wir zu Bett, nachdem wir uns von den Zecken befreit haben. Insgesamt sechs Stück hatten wir gemeinsam bisher. Wenn das so weitergeht, nehmen wir diese Kennzahl auf die Startseite mit auf.

Aber nun gehts los. Der Ort, an dem diese Zeilen geschrieben werden. Wir sind bereits den dritten Tag hier:

Das Norwegische Südsee-Paradies Kvaloya

Die Halbinsel Kvaloya hat eine Bucht, die einem kurz den Atem stocken lässt. Am ersten Tag machen wir noch nicht viel ausser chillen. Wir lassen einfach mal die Bilder sprechen:

Kleiner Strand direkt an einer unbefestigten Sackgassen-Strasse.
Fuss-Selfie
Lesen am Strand
Und einen kleinen Spaziergang durch fantastische Landschaft
Am zweiten Tag besteigen wir den Gipfel. Wo ist FlüBü?
Da ist FlüBü!
Hier oben ist der Blick aufs Meer einfach umwerfend
Da wird man schnell etwas übermütig

Weil es so schön und idyllisch ist hier, haben wir entschieden noch einen weiteren Tag zu bleiben. Warme Luft und kühles Wasser sind eine perfekte Mischung.

Der Nebel verzeiht sich und macht Platz für einen weiteren Prachts-Tag
Mit diesem Blick auf Auto und Aussicht verabschieden wir uns für heute.

Morgen fahren wir noch ein kleines Stück nordwärts für eine Wanderung. Danach nehmen wir langsam Kurs auf Stockholm. Was für ein Norwegen-Finale!