Unsere Reise neigt sich dem Ende zu. Nach der kurzen Nacht in der Wüste suchen wir uns einen gemütlichen Camplingplatz, um nochmals zu waschen und unseren Schlafmangel zu beseitigen. Der Camping Palmeraie d’Amezrou (einfach gemerkt: Der Camping mit der Palmenreihe) bietet sich an und wir freuen uns über die herzliche Begrüssung des Inhabers Himi.
Sobald die Wäsche hängt, besuchen wir den lokalen Souk. Die sowohl geniale wie auch sympathische Masche eines Standbetreibers zieht bei uns: Er fragt woher wir sind. Schweiz! (Strahlendes Gesicht) „Das Land der vier Landessprachen“ – und er zählt fehlerlos alle, inklusive Rätoromanisch auf. Ob wir ihm nicht eine Karte mit der Schweiz zeichnen können, wo welche sprache gesprochen wird? Er sei so an Geografie interessiert und würde sich das gerne vorstellen können. Dass der zahnlose Berber keinen Internetzugang besitzt, glauben wir ihm sofort. Also schlängeln wir uns gemeinsam zu seinem Stand. Anna und ich tauschen verstohlene Blicke und stellen uns schon mal auf eine Verkäufs-Show ein.
Am nächsten Tag machen wir noch einen Spaziergang durch die Dattelplantagen. Hier lernen wir, dass die Tage, an denen man plant Datteln zu pflanzen. Dattelplantage heissen. Ja, sorry, der war schlecht. Stimmt.
Und dann führen wir einen Plan aus, der schon einige Tage gereift ist:
Teppichkauf
Auch wenn Du keinen Teppich brauchst, es ist ein Erlebnis, wie die fleissigen Händler sämtliches Inventar erläutern und auf dem Boden verteilen. Nach wenigen Minuten sieht es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen.
Nach all dem Shopping fehlt uns noch ein Artikel auf unserem Einkaufszettel. Datteln. Unser hilfsbereiter Gastgeber fährt uns kurzerhand zum lokalen Dattelkönig.
Doch nun beginnt definitiv die Reise nordwärts, wo uns bald die Fähre nach Genua erwatet.
Unterwegs noch Halt in Ait Ben Haddou. Der berüchtigten Filmstadt für Streifen wie Sodom und Gomorrha, 007 – der Hauch des Todes , Gladiator oder Alexander.
Nach einer guten Tagesetappe kommen wir an unserem nächsten Nachtlager an. Wir Bloggen und werden wieder einmal adoptiert.
Dann doch noch einmal Kultur. Rabat öffnet uns seine Tore und wir saugen die Kultur ein.
Irgendwann haben wir genug vom Schlendern, finden zurück zu FlüBü und fahren noch ein letztes Stück. Noch eine Nacht kurz vor Tanger, wo wir morgen die Fähre nehmen.
Und dann sind wir da. Wieder auf Europäischem Boden. Und nun beginnt ganz definitiv und unausweichlich die Heimfahrt. Aber irgendwie freuen wir uns auch.
Und dann sind wir da. Beziehen die Wohnung. Parkieren FlüBü. Tragen den ganzen Hausrat rein.
Es ist krass. Die Wohnung fühlt sich erst fremd an. Stille. Wärme, Licht. Fliessend Wasser. Strom aus allen Ecken. Aber wir sind froh und geniessen den Luxus. Bald geht das normale Leben wieder los.
Tags darauf besuche ich noch meine Mutter. Und wie es der Zufall will, ist der einzige freie Parkplatz einer, der perfekt zu den vergangenen Monaten passt.
Und so endet dieses Reisetagebuch. Weitere Abenteuer mögen folgen. Wir bedanken uns ganz herzlich, dass Du mit uns gereist bist.
Danke!
Hier noch zwei Videos zum Abschluss. Eins zu Land und eins zu Luft.