Kurz nach unserer Abfahrt in Kosice nähert sich der Kilometerzähler der 243’000-Marke. Und das will was heissen; denn am ersten Tag unserer Reise haben wir 233’000 als Startwert definiert. Wir waren bei der Abfahrt sicher schon einige Kilometer drüber, aber man will ja eine Zahl, die man sich gut merken kann.
Noch bevor die 10 Millionen Meter geknackt sind, passieren wir jedoch die Ungarische Grenze:

Wir befahren also Ungarisches Land und ich kann nur an eines denken: Szegediner Gulasch! Meine Oma kocht dies so gut, dass ich immer einen Sabberreflex bekomme, wenn ich nur daran denke. Apropos daran denke: Gerade jetzt denke ich an Karel Gott’s Ode an Babicka (Tschechisch Grossmutter). Aber zurück zum Szegediner Gulasch: Da wir jetzt schon mal in Ungarn sind und ich den Pokal fürs beste Ungarische Essen leider schon Familienintern in der Tschechei vergeben habe, wäre es ja nur fair, den Leuten hier eine Chance zu geben, die Ehre zurück zu erobern. Wir gehen also essen. Ein Restaurant am Strassenrand sieht einladend aus und wir nehmen Platz.

Doch bereits bei der Kommunikation mit der Bedienung und definitiv beim Studium der Karte wird uns klar: Das wir kein Zuckerschlecken. Die Ungarische Sprache hat so überhaupt gar nichts mit dem gemein, was wir kennen. Zitat:
„Die ungarische Sprache gehört zum ugrischen Zweig der finno-ugrischen Sprachen innerhalb der uralischen Sprachfamilie.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Ungarische_Sprache
Alles klar? Genau so haben wir nämlich auch gekuckt, als wir versucht haben, ein Essen auszusuchen. Beim Kauen unseres trockenen Essens entschliessen wir uns dann, Ungarn als Transit-Land zu betrachten und die drei Stunden direkt nach Rumänien durchzuheizen. Nicht nur, kann man in Rumänien mit den Leuten Reden:
Rumänisch ist eine romanische Sprache und somit Teil des italischen Zweigs der indogermanischen Sprachfamilie
https://de.wikipedia.org/wiki/Rumänische_Sprache
Perfekt, dort kommen wir notfalls sogar mit meinem schlechten Spanisch durch. Und: Ein Land, dessen Name mit Rum beginnt, kann nur Lustig sein.
Aber Achtung, Kamera bereit:

Erschrockene Blicke, als kurz vor der Grenze die Konfettikanone explodiert. Mit beiden Händen am Lenkrad und konzentriertem Blick auf die Fahrbahn feiern wir unsere Strecken-Leistung und freuen uns auf die semipräsidentielle Republik im Grenzraum zwischen Mittel- und Südosteuropa.
So. Und jetzt, weil wir mit Ungarn nicht ganz fair waren, hier ein Rezept für Szegediner Gulasch mit Knödeln:
Zutaten für 4 Portionen
500 g Schweinefleisch (mundgerecht gewürfelt)
300 g Zwiebel (fein geschnitten)
3 EL Öl
2 EL Paprikapulver (edelsüß)
1 TL Paprikapulver (rosenscharf)
1 Prise Salz und Pfeffer
1 Prise Kümmel
1 Stk Knoblauchzehe (fein gehackt)
500 g Sauerkraut (gut abgespült)
200 ml Creme fraiche
3 EL Mehl
250 g Semmelwürfel
1 Stk Zwiebel (fein gehackt)
20 g Butter
250 ml Milch
2 Stk Eier
1 Prise Salz
2 EL Petersilie (fein gehackt)Das Schweinefleisch mit Salz und Pfeffer würzen. Öl in einer Pfanne erhitzen, Zwiebel und Knoblauch darin anbraten, Paprikapulver und Kümmel hinzufügen – kurz durchrühren und mit 600ml Wasser ablöschen.
https://www.gutekueche.at/szegediner-gulasch-mit-serviettenknoedel-rezept-6336
Das Fleisch hinzufügen und halb zugedeckt für 45 Minuten dünsten.
In der Zwischenzeit die Butter in einer Pfanne zerlassen und die Zwiebel darin glasig dünsten, die Milch hinzufügen und aufkochen lassen. Die heiße Milch über die Semmelwürfel gießen und 10 Minuten ziehen lassen. Die Eier in die lauwarme Semmelmasse schlagen, mit Salz und Petersilie würzen und gut vermengen.
Die Semmelmasse auf eine feuchte Serviette geben und zur Rolle formen –die Serviette aufrollen und an den Enden mit Küchengarn fest zusammen binden und zur Seite stellen.
Das Sauerkraut zum Fleisch geben und für weitere 45-60 Minuten weichdünsten.
Nach 30 Minuten in einem großen Topf reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und die Serviettenrolle für 30-35 Minuten darin ziehen lassen.
Das Gulasch mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Mehl mit der Creme fraiche vermengen und unter das Gulasch rühren (das Gulasch wird damit gebunden also je nachdem wie man es lieber mag nimmt man etwas mehr oder etwas weniger Mehl).
Die Serviettenrolle aus dem Wasser heben, kurz ausdampfen lassen – öffnen und in Scheiben schneiden.
Das Gulasch zusammen mit den Serviettenknödel und einem Klecks Creme fraiche anrichten.
Wer ein besseres Rezept hat: Her damit! En guete. Oder auf Ungarisch: